roh.still – Ein Audiowalk mit Performance

Die Kopfhörerausgabe für das Publikum findet vor bzw. im Gemeindezentrum der KHG Köln (direkt neben der Kirche) ab einer Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn statt.

Kollektiv schubert-stegemann in der Kirche des hl. Johannes XXIII.


Der Audiowalk ist nicht barrierefrei. Die Anzahl der verfügbaren Plätze ist auf 50 pro Vorstellung beschränkt. Das Projekt wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste, der Stadt Köln und der Kunststiftung NRW.

»roh.still« ist ein Audiowalk mit Live-Performance in der brutalistischen Kirche der katholischen Hochschulgemeinde Köln. Das Theatermacherinnen-Kollektiv schubert-stegemann hat im Rahmen einer Kooperation mit der KHG zur Geschichte des Ortes und zum Thema Kirchenkrise recherchiert. Mit Unterstützung des hdak (Haus der Architektur Köln) verbinden sie Architekturrezeption mit Fragestellungen um die Institution Kirche. An der Schnittstelle von Hörspiel, Feature und Performance erkundet das Publikum, ausgestattet mit Funkkopfhörern, die brutalistische Architektur der Kirche des Heiligen Johannes XXIII. »roh.still« befragt die aktuelle Bedeutung von Kirche für Stadt und Gesellschaft.

schubert-stegemann fragen in »roh.still« außerdem nach den Auswirkungen der Kirchenkrise: Wieso stellt sich die katholische Kirche ihren Skandalen nicht? Können Kirchen Erfahrungsräume jenseits von Glauben sein? Welche kulturelle Bedeutung bleibt zurück, wenn immer weniger Menschen Kirchen als religiöse Stätten nutzen? »roh.still« begreift die jüngste Geschichte der katholischen Hochschulgemeinde als exemplarisch und als Form einer großen Krise, die sich im Kleinen abspielt. Im Skandal um das 2019 von der KHG veröffentlichte Positionspapier, in dem die damaligen Mitarbeiter:innen Reformen hinsichtlich Sexualmoral, Sexismus und Zölibat forderten, zeigte sich das Erzbistum Köln autoritär und nicht bereit zum Dialog. Daraufhin war bundesweit eine Welle der Empörung durch christliche Organisationen gegangen.

Am Beispiel der brutalistischen Kirche des Heiligen Johannes XXIII. untersuchen schubert-stegemann die Performativität des Raumes Kirche. Die zunehmende Zahl von verwaisten Kirchengebäuden nehmen schubert-stegemann, um zu fragen, was von diesem städteplanerischen und spirituellen Erbe bleibt? In »roh.still« werden Architekturgeschichte, Kirchenraum und religiöser Diskurs auf nicht-religiöse Weise erfahrbar.

Regie/Text/Performance: schubert-stegemann Sprecher:innen: Felix Breuel, Gerhard Fehn, Olga Prokot, Nicola Schubert und Karoline StegemannAusstattung: Theresa MielichMusik: Chiara Strickland Tonproduktion: Felix Breuel Produktionsassistenz: Laura Sallfellner Produktionsleitung: schubert-stegemann Grafikdesign: Johannes Weilandt

Foto (c) Jana Bauch